Endlich ist die Lücke geschlossen: Von allen Systhema-Künstlern fehlte mir eine Arbeit von George Rickey, der zwar Amerikaner war, jedoch die Hälfte des Jahres in Berlin verbrachte. Bei meiner Suche nach weiteren Ausstellungsmöglichkeiten für Systhema kann ich nun von jedem Künstler dieser Gruppe eine Arbeit bereitstellen, was mir in Potsdam 2021 noch nicht gelungen war.

Neuerwerbung

Anlässlich der Ausstellung Systhema. Positionen des Konkreten hat Jana Noritsch eine Broschüre erstellt, die z.Zt. das einzige Compendium ist, in dem über alles was öffentlich über Systhema bekannt ist, berichtet wird. Es stellt daher einen kunsthistorischen Wert dar, denn nicht einmal bei Wikipedia ist Systhema zu finden. (Aufruf: Wer macht es?)

Unter der ISBN 978-3-00-070080-4 ist sie frei Haus zu beziehen bei Amazon oder bei den Herausgebern Jana Noritsch und Siegfried Grauwinkel.

Systhema Broschüre

Thomas Deecke, der 2017 leider verstorbene Gründungsdirektor des Museum Weserburg gab mir den Tip: Ignac Meden, ein konkreter Künstler aus Slowenien. Corona hat die Reise nach Murska Sobota verhindert, bis ich erfuhr, dass Ingolstadt die Partnerschaft ist und reger Austausch zwischen dem Museum für konkrete Kunst in Ingolstadt und der städtischen Galerie in Murska Sobota besteht. Da lag es nahe, meine Freunde in Ingolstadt zu bitten, zwei Diptychons - ungesehen gekauft - mitzubringen! Zwei ungewöhnliche Positionen aus Künstlersicht und Machart bereichern nun die Sammlung.

Neuerwerbung: Ignac Meden

Für die Eröffnungsrede der Ausstellung hatte die damalige Leiterin des KunstHaus Potsdam, Dr. Birgit Möckel die Kulturredakteurin der Berliner Tageszeitung "Tagesspiegel" Frau Nicola Kuhn gewonnen. Während der Sichtung der Dokumente, vielleicht auch angeregt von der Seriosität der Sammlung, fasste sie spontan den Entschluss, ein Porträt des Sammlers zu bringen. Es erschien dann am 31.7.2021 im Tagesspiegel und in den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Die Resonanz darauf war überwältigend und zahlreiche Besucher der Ausstellung im KunstHaus Potsdam gaben an, durch diesen empathischen Artikel zum Besuch angeregt worden zu sein.

Porträt in Tagesspiegel und PNN

1974 unter dem Namen „System“ gegründet, ist „Systhema“ die Antwort von 12 Berliner Künstlern, darunter eine Künstlerin, „auf einen Mangel“ inmitten realistischer Tendenzen der damaligen Zeit. 

„Abstrakte Kunst, vor allem die tendenziell systematisch-konstruktive bis technoid-kinetische, hat es schwer …“, schreibt Karl Ruhrberg im schmalen Katalog, der eine Ausstellung der Gruppe in Bern 1978 begleitete. Was einst als konkrete Utopie begann, ist heute Kunstgeschichte. In Brandenburg ist eine international beachtete Sammlung konkreter Kunst beheimatet. Sie ist Leihgeber und Vermittler von Werken und Dokumenten, die lange nicht mehr gezeigt wurden und mit dieser Rückschau neu zu entdecken sind.

Systhema, Positionen des Konkreten

Vom 23.5. bis 20.6. konnten in der Schinkelkirche in Petzow, Ortsteil von Werder an der Havel einige Pretiosen aus der Sammlung Grauwinkel besichtigt werden. Der Kuratorin gelang eine wunderbare Hängung. Durch die Abstände von den (denkmalgeschützten) Wänden hatte jede Arbeit genügend Raum, um ihre beruhigende, Ausstrahlung entfalten zu können. Zum Glück erlaubten die Bestimmungen der Corona-Pandemie dass maximal 10 Personen sich in der entwidmeten Kirche aufhalten konnten. Bei strahlendem Wetter wurden Reden draußen gehalten und die Orgelmusik zur Vernissage konnte dort ebenfalls vernommen werden.

Die Besucher genossen die wunderschöne Landschaft mit dem Garten von Peter Lenné ebenso wie die Ästhetik des Baus und der ausgestellten Kunst.

"konkretes?" in der Schinkelkirche Petzow

Klare Linien, starke Farben und möglichst noch optische Effekte – der Kleinmachnower Siegfried Grauwinkel hat sich ganz der Sammlung von konkreter Kunst verschrieben. Doch Bauchentscheidungen hat er sich dabei verboten. Er hat ein Konzept.

Portrait in der Märkischen Allgemeinen Zeitung

Der erste Versuch, eine Arbeit des ungarisch-französischen Künstlers Victor Vasarely zu erwerben war 2016 gescheitert: Die Arbeit war dilettantisch restauriert, was erst nach professioneller Beleuchtung durch den Sammler in seinem Hause erkannt werden konnte. Sie ging zurück an die Galerie in Paris.

Nun füllt dieses beidseitig bemalte Stück aus dem Jahre 1990 mit dem Titel "Malom" eine als schmerzlich empfundene Lücke.

Victor Vasarely: "Malom"

Malerei im Kunstverein Die Brücke Kleinmachnow

"Transformation der Geometrie" in Prag

Anläßlich der Ausstellung "Transformation der Geometrie erschien dieser Katalog in drei verschiedenen Erscheinungsbildern aber stets dem gleichen Inhalt.

Der größte Teil der ausgestellten Arbeeiten wurde abgebildet. Dabei sind die Bestände der Sammung Velfl mit einem quadratischen Punkt versehen, die der Sammlung Grauwinkel mit einem runden.

Herausgeber:Prag City Gallery mit Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. ISBN 978-80-7010-144-5

The Transformation of Geometry

Anläßlich der Ausstellung in Saarbrücken erschien dieser Katalog. Der Einband bildet vorn und hinten die Arbeit von Michal Misiak ab.

Herausgeber Mathias Beck, comebeck publishing in Kooperation mit "VSU, Die Unternehmen im Saarland".     ISBN 9783961970148

Take Part

Sammlergespräch auf der ART Düsseldorf

Eine derart repräsentative Ausstellung im Vasarely-Museum in Budapest sollte von einem ebenso repräsentativen Katalog begleitet sein. So ließ ich ihn auch in einer Auflage von 500 in Budapest drucken unter der Anleitung und Aufsicht meines Freundes Istvan Haasz. Redaktionsschluss war der 31.12.2012. Auszug aus dem Impressum: 

Gestaltung: Maria Raduly, Textredaktion: Dr. Gabriela Ivan, Lektorat: Corinna Hartkopf. ISBN 978-3-00-041543-2

Leider ist dieser Katalog inzwischen vergriffen (Stand Sommer 2021)

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